Holz für die Zukunft

Verfasst von Dr. Ernst Kürsten. Veröffentlicht in Allgemein

Bambus
Bambus ist ein sehr schnell      
nachwachsender holziger Rohstoff!

Hier geht es jetzt um die Frage, wie kann die Holzversorgung Deutschlands in der Zukunft sichergestellt werden. Dabei spielt einerseits die Entwicklung der hiesigen Wälder und andererseits auch Tendenzen beim Holzverbrauch und bei der Effizienz der Holznutzung eine wichtige Rolle. Da aber auch der Holzmarkt international ist, muss der Blick auch ins Ausland gerichtet werden. An welchen Ländern können Holz oder auch ähnlich einsetzbare Rohstoffe, wie z.B. Bambus, eingeführt werden und wie ist die Nachfrageentwicklung in anderen Ländern?

Ganz grob gerechnet kann der tatsächliche inländische Verbrauch an Holzprodukten in Deutschland heute durch die heimische Produktion und die Wiederverwendung von Altpapier und Altholz gedeckt werden. Allerdings werden etwa die doppelten Holzmengen (Rohholzäquivalente überwiegend in Form von Zellstoff und Papier) auch importiert und exportiert (Zahlen und Diagramme dazu unter: https://www.thuenen.de/de/wf/zahlen-fakten/holzbilanzen/gesamtholzbilanz/). Das heißt, es werden etwa dreimal so viel "Rohholzäquivalente" in der deutschen Holzwirtschaft verarbeitet wie aus dem heimischen Wald kommen, wovon zwei Drittel importiert und auch exportiert werden. Die Handelsbilanz ist fast ausgeglichen.

Wenn künftig mehr Holz z.B. als Substitut für erdölbasierte Produkte oder im Bauwesen verwendet werden soll und wenn gleichzeitig der Wald zunehmend durch extreme Witterung und Insekten geschädigt wird, muss Holz vermehrt produziert und effektiver verwendet (oder auch importiert) werden.

 

Eine Möglichkeit zur verstärkten Produktion von Holz ist sein Anbau in Kurzumtriebsplantagen (KUP): https://www.youtube.com/watch?v=8eZB_s6LU2k

  1. Was kennzeichnet eine KUP?
  2. Welche Vorteile sehen Sie bei dieser Produktionsweise?
  3. Welche Nachteile können Sie sich vorstellen?

Wenn der Wald durch Witterungsextreme abstirbt, müssen neue Bäume her, die an veränderte Klimabedingungen angepasst sind: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Welche-Baeume-taugen-fuer-Wald-der-Zukunft,hallonds54166.html und https://www.youtube.com/watch?v=jWmsfSreK4g:

  1. Wieso wird die Fichte als „Brotbaum“ der Forstwirtschaft bezeichnet und warum wird sie diesen Namen in der Zukunft nicht halten können?
  2. Welche Optionen gibt es für die Wiederbewaldung von Schadensflächen und welche Vor- und Nachteile haben sie in Hinblick auf die künftige Holzversorgung? (Das wird in den Fernsehberichten nicht alles genau erklärt! Zur vollständigen Beantwortung müssen Sie auch ein paar Kenntnisse über Forstwirtschaft und Holzverwendung haben und passende gedankliche Verknüpfungen herstellen.)
  3. Worauf ist bei der Anpflanzung ausländischer Holzarten zu achten?

Ergänzend zur Sicherung der heimischen Holznachwuchses sollte das Holz effiizienter genutzt werden. Der Ansatz dazu ist die Kaskadennutzung:

  1. Erläutern Sie das Prinzip der Kaskadennutzung an einem praktischen Beispiel!

Auch zur Schonung aller anderen Rohstoffen sollten alle Produkte, wie z.B. ein Möbelstück, grundsätzlich solange wie möglich (wieder)verwendet werden. Im Bereich von Bauteilen wird dies durch Bauteilbörsen gefördert (kurzes Video dazu). Wenn sie defekt sind, wäre es wünschenswert, sie zu reparieren oder ihre Einzelteile für andere Zwecke zu nutzen. Bei Holzkonstruktionen sollte das zuletzt sehr verbreitete Verkleben und Vernageln vermieden und durch demontierbares Verschrauben, Verzapfen und Einklinken ersetzt werden.

Altholz erfreut sich steigenden Interesses beim Bau von Möbeln und Wandverkleidungen

 

 

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